Steffen Fischer

Künstlerische Position

1. Allgemeine Thesen

Die bildende Kunst löst keine formalen oder gesellschaftlichen Probleme, sondern sie stellt sich neue Probleme, wobei sie bestenfalls Wertekonservierung oder Konventionen in Frage stellen kann.

Bildende Kunst kann sich der Harmlosigkeit ihrer rein formalästhetischen oder warenförmigen Bestimmtheit entziehen.

Das rein ästhetische Interesse, bezogen auf die bildnerische Kunst, ist bestenfalls zweidimensional. Es bleibt flach und tautologisch, weil es sich nur mit seiner Oberfläche, seinem Schein kurzgeschlossen hat. Es fehlt die dritte Dimension der Verweise über seine Selbstreferenz hinaus. L`art pour L`art ist eines der Lieblingskinder des politischen und wirtschaftlichen Establishments und dient der Erhaltung des Status quo

2. Werkcharakteristik

Zentrales Grundthema meiner Bildnerei sind die Ausdrucksformen mitmenschlicher Beziehungen. Das Individuum in seiner charakterlichen Einzigartigkeit, sowie seine Verhaltensausprägungen zu gleich- und andersgeschlechtlichen Partnern, bilden den wichtigsten Kreis meiner Motivsuche und Findungen.

Aufgeschlossenheit und Neugier gegenüber den verborgenen personalen und psychischen Ereignissen in all seinen Facetten körperlicher und gestischer Affektiertheit sind für mich

Grundlage meiner Bildfindungen. Ernsthaftes und Groteskes können Nachbarn sein.

Meine Malerei folgt einem kalkulierten Aufbauplan für Bildraum und Farbe. Wichtige Kriterien in der Malerei sind für mich dann erfüllt, wenn das Erzählend- Gezeigte in der malerischen Stofflichkeit (Farbe, Raum, Licht, Plastizität ) wie selbstverständlich aufgehoben erscheint.

Steffen Fischer 2007

Artist position

Painting cannot solve social problems, but always creates new problems whereby at best it questions conventions or preservations of values.

 

Art actually is supposed to be a merchandise or to be an object of formal-aesthetic interest. But it can be more…

 

A pure aesthetic interest, related to art, is two-dimensional, flat and tautological, because it’s only linked through its surface. It is missing a third dimension of interpretation which transcendents its visible surface. L’art pour L’art is one of the bonny childs of political and economical establishment and serves to maintain the status quo.

 

Characteristic of work

The central topic of my painting is to express human relationships. The individual creature in its characteristical singularity, as well as its behaviour to homo- and heterosexual partners, formes the circle of my search for motives.

 

The foundation all my motives is curiosity for the hidden historic and psychic happenings in all its physical and mental affectations. Serious and grotesque things may coexist.

 

My painting builds up in a process of conceptional planning. An assembly is gathered  out of single pictures, photographs, quotations of historic events or quotations of historic artworks, whitch afterwards in a process of overpainting is fused to a new synthesis.

Steffen Fischer 2007